MABON
Die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche

Keltische Jahreskreisfeste

herbapicus @ pinterest

Mabon – das Fest der zweiten Ernte 🌾

Mabon fällt auf die Herbst-Tagundnachtgleiche Mitte September (21. bis 23. September*) und markiert den Herbstanfang. Die Tage und Nächte sind im Gleichgewicht – ein Moment, in dem die Fülle des Sommers gefeiert wird und in dem wir uns zugleich auf den nahenden Winter vorbereitet.

Traditionell ist Mabon ein wichtiger Wendepunkt im keltischen Jahreskreis: die Dunkelheit gewinnt langsam wieder die Überhand über das Licht. Die Tage werden spürbar kürzer, die Nächte wieder länger.

Der Name „Mabon“ leitet sich von der walisischen Sagengestalt Mabon ap Modron (Sohn der Muttergöttin) ab. Auch die keltische Gottheit Maponos, Gott von Licht, Jagd und Jugend, wird mit dem Fest assoziiert. Beide stehen für den Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt – passend zur Tagundnachtgleiche.

Als eines der vier Sonnenfeste im keltischen Jahreskreis – neben Ostara, Litha und Yule – markiert Mabon den Übergang von Wachstum zu Rückzug.

Zwischen Lughnasadh und Samhain gelegen, wird Mabon daher oft auch als zweites Erntefest bezeichnet. Wir feiern die volle Reife von Gemüse, Obst, Trauben, Kürbissen, Getreide und Feldfrüchten. Dieses Erntedankfest drückt auch Dankbarkeit aus: für die reifen Gaben, für Mutter Erde, die uns nährt, und für alles Positive, das im Jahr gelungen ist. Mabon ist ein schönes Fest, um dem Sommer für sein „großes Finale“ zu danken und zugleich für den nahenden Winter vorzusorgen, indem wir Kräuter, Gemüse und Früchte für den Winter haltbar machen.

Dankbarkeit feiern

Eine schöne Tradition ist es, einen kleinen Mabon-„Altar“ mit spätsommerlichem / herbstlichem Schmuck wie Äpfeln, Kastanien, farbigem Laub, Trauben, Nüssen, Getreide und Kerzen zu gestalten. Dies kann gleichzeitig ein Symbol für die Ernte als auch für den Neubeginn innerer Prozesse sein: Was getragen hat, darf bleiben – was uns nicht mehr dient, darf losgelassen werden.

Häufig wurde Mabon im Familien- oder Freundeskreis gefeiert. Ein gemeinsames Mahl mit regionalen und saisonalen Speisen und das familiäre Beisammensein standen dabei im Mittelpunkt.

Typische Räucherrituale zu Mabon beinhalten Kräuter wie:

  • Rosmarin, Thymian, Beifuß: feuerhaft, transformierend
  • Zimtblüte, Muskat: wärmespendend, innerlich stärkend
  • Eichenrinde, Myrrhe: tief verwurzelnd
  • Salbei: klärend, beruhigend

Räuchern wirkt energetisierend und reinigt die Atmosphäre.

Speisen: würziger Genuss gegen Kälte

Mit dem Herbstanfang wird es auch langsam kühler. Hildegard von Bingen empfahl, die saisonalen Speisen in den kalten Jahreszeiten würziger zuzubereiten, um die steigende Kälte im Körper auszugleichen. Warme Suppen, Eintöpfe mit Kürbis, Wurzelgemüse und Gewürzen sind dabei ideal, um deinen Körper und deine Seele zu wärmen. „Feurige“ Gewürze können u. a. Zimt, Muskat, Pfeffer, Galgant oder Knoblauch sein.

Innenschau + Reflektion: Rückzug nach innen

Mabon lädt dich zur Selbstreflexion ein: Was ist dir in diesem Jahr bisher geglückt? Was hat Nährwert fürs dich und darf bleiben? Wo darfst du loslassen? Welche Vorhaben willst du ins Winterhalbjahr mitnehmen?

  • Schreibe eine Liste: „Was habe ich geerntet?“
  • Zünde eine Kerze an, atme bewusst, lass alle Gedanken zu.
  • Gehe in der Natur spazieren: Nimm Farben, Geräusche, Lufttemperatur und alles, was dir auffällt, bewusst wahr.

Bereite dich seelisch auf ruhigere Zeiten vor, lege Prioritäten neu fest. Die Wochen nach Mabon wurden im keltischen Jahreskreis oft genutzt, um sich nicht nur mit Vorräten auf den Winter vorzubereiten sondern auch emotional und mental. Hierbei helfen kreative und spirituelle Bräuche:

  • Ritual: Ein Feuer anzünden, symbolisch loslassen in Form von Worten oder kleinen Dingen, die dem Feuer übergeben werden. Vielleicht auch kleine Zettel mit Wünschen, die in Erfüllung gehen dürfen.
  • Meditation: Innere Balance finden.
  • Naturspaziergänge: Blätter, Samen und Kräuter sammeln – für deinen Mabon-Altar, als Dekoration oder für Räucherwerk.
  • Erntedank-Mahl: Brot, Wild, Käse, Kürbis, Apfelkompott, Rotwein oder Met

Erlebe Mabon bewusst. Wähle die Rituale, die dir guttun und die Traditionen, die sich liebevoll mit einem modernen Lebensgefühl verbinden lassen.

Viel Freude beim Feiern und Willkommen im Herbst! 🍁

 

* Der Herbstanfang wird häufig auf die Daten des 21., 22. oder 23. September festgelegt. Dies hängt damit zusammen, da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne etwas länger ist als das kalendarische Jahr. Der (astronomische) Herbstanfang richtet sich also nach der Position der Erde zur Sonne.

https://www.wetteronline.de/wetterlexikon/herbstanfang

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