Was ist Lughnasadh?
Lughnasadh ist eines der vier großen keltischen Feuerfeste im Jahreskreis. Es fällt traditionell zwischen dem 1. und 15. August und markiert den Beginn der Erntezeit – also den Übergang von Hochsommer hinein in den sich langsam abzeichnenden Herbst. Meist schleicht dieser sich durch ein ganz besonderes Sonnenlicht und durch langsam länger werdende Schatten ein.
Der Name geht auf den keltischen Sonnengott Lugh zurück, der dieses Fest zu Ehren seiner Ziehmutter Tailtiu gegründet haben soll, die als Erd- oder Ackerpflanzengöttin verehrt wurde.
Lugh selbst ist eine keltische Gottheit, die in mehrfacher Gestalt auftritt. Er wird in manchen Quellen vor allem als „Gott der Handwerker“, insbesondere der Schuster, angesehen.
Heutzutage wird das Fest um den 1. August gefeiert. Dieses keltische Mondfest liegt zeitlich also zwischen der Sommersonnenwende (21. Juni) und der Herbsttagundnachtgleiche (22. September) und wird daher auch als Mittenfest bezeichnet.
Ursprünglich war Lughnasadh ein mehrwöchiges Erntefestival, das von Mitte Juli bis Mitte August gefeiert wurde. Im Christentum wandelte es sich in das anglo-sächsische Lammas („laaf‑mass“ = Brot‑Messe).
Mit Räucherwerk, Erntebrot, Pilgern und kreativen Handlungen lässt sich das keltische Fest in den Alltag integrieren – ganz nach persönlichem Stil. Lugh schenkt uns dabei Sonnenkraft, Handwerkskunst und Inspiration. Ein Fest, bei dem Gemeinschaft, Natur und Achtsamkeit im Mittelpunkt stehen.
Traditionelle Bräuche und Rituale
Am Festtag werden in der Regel die ersten Garben oder Ähren geschnitten, symbolisch geweiht und zum Brotbacken verwendet. In einigen Regionen wird das Brot oft als Opfergabe an die Natur übergeben, wobei das Opfern hier keinen negativen Beigeschmack hat. Das „Opfer“ steht vielmehr symbolisch für unsere Dankbarkeit an die Natur und ist sozusagen als Geschenk unsererseits zu sehen, da sie uns so reich beschenkt.
Noch heute werden Brotlaibe häufig als Getreidezopf gestaltet (im Teig eingeschnitten), Kornsträuße oder Getreidegirlanden für Haus und Hof gebunden und mit Freunden und Nachbarn gefeiert sowie die erste Ernte mit ihnen geteilt.
In Irland werden Blumengirlanden an heiligen Quellen und Brunnen angebracht.
Kleine Rituale für deine persönliche Feier
Spüre in dich hinein und frage dich, für was du in deinem Leben dankbar bist. Vielleicht schreibst du deine Erfolge auf einen Zettel und übergibst ihm dem Feuer – bedanke dich beim Verbrennen des Zettels und wünsche dir weiterhin persönliches Wachstum.
Das Verbrennen deines Zettels kann auch symbolisch dafür stehen, einen erreichten Erfolg rituell abzuschließen.
Wenn du magst, räuchere während dieser Zeremonie. Räuchern unterstützt die Energien und erfreut die Spirits 😉
Geeignete Kräuter zu Lughnasadh sind natürlich alle Kräuter, die du zu dieser Zeit in der Natur findest (giftige ausgeschlossen!).
Johanniskraut („Sonnenkraut“)
Wird häufig im Juli/August gesammelt, passend zum Fest. Es steht für das Sonnenlicht und soll depressive Stimmungen lindern, schützen und die innere Sonne stärken.
Beifuß
Ein klassisches Reinigungskraut, das Schutz bei Übergängen und Neuanfängen gibt. Ideal zum Abschiednehmen von Vergangenem – und zur Vorbereitung auf neue Ernten.
Alant
Hilft, Gefühle wie Traurigkeit, Melancholie oder Niedergeschlagenheit zu lösen – unterstützt bei Seelenballast, den wir symbolisch im Feuer loslassen können.
Fichtenharz
Reinigt, bringt Heilung ans Licht, fördert Konzentration – hilfreich beim Fokussieren auf Projekte, die nun gewürdigt und geerntet werden wollen .
Angelikawurzel
Erdend und schützend – stärkt Vertrauen, innere Stabilität, besonders in Zeiten der Ernte und Veränderung .
Kreative Ideen für Zuhause
Kräutersträußchen binden
Binde einen Strauß mit Johanniskraut, Beifuß, Alant und Angelika. Füge ein Wunschband hinzu – mit einer Intention für die kommende Zeit. Hänge ihn ins Haus oder in den Garten, um Schutz und Fülle zu symbolisieren.
Pilgerweg oder Heiliges Wandern
Plane eine Wanderung zu einem Hügel, Berg, Waldlichtung. Nimm bewusst die Umgebung wahr. Wenn möglich, sammle Früchte oder Beeren – und opfere sie an einem natürlichen „Altar“ (Baum, Stein) als Dank an die Erde.
Ich wünsche dir ein schönes erstes Erntefest und einen sonnigen Spätsommer!
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