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Alant
(Inula helenium)

Familie: Korbblütler

Hast du schon einmal die imposanten Stauden des Alants gesehen, die sich ab Mai zeigen?

Mit einer Wuchshöhe von 90 cm bis zu 2 m ist er ein wirklich beeindruckendes Heilkraut. Man findet ihn auf Naturwiesen, Waldrändern, Gräben und Ufern, also besonders auf feuchten, nährstoffreichen, halbschattigen oder sonnigen Böden.

Alant stammt ursprünglich aus Asien und wurde in Mitteleuropa sowie Nordamerika eingebürgert. Er fand bereits in der Antike Verwendung, nicht nur als Heilmittel sondern auch als Feinschmeckergewürz, zur Anregung der Verdauung. Aus Naturgärten ist er nicht mehr wegzudenken.

Und so erkennst du ihn:

  • kräftige Stängel
  • große, lanzettliche Blätter, die fast handtellergroß oder größer werden
  • Blätter sind an der Unterseite behaart
  • obere Stängelblätter sind halbstielumfassend
  • leuchtend gelbe Blüten (bis zu 8 cm), die ein wenig an Sonnenblumen erinnern, jedoch sind die Staubfäden des Alants in der Mitte gelb und nicht braun, wie bei der Sonnenblume
  • Blütezeit: ca. Juni – September (regional unterschiedlich)
Alant mit Biene
Alantblatt

Bereits in der Volksheilkunde wusste man, sich die Inhaltsstoffe für viele Krankheiten zunutze zu machen. So wurde die Alantwurzel u. a. für Verdauungsstörungen, Erkrankungen der Atemwege, Erkältungen, Herzbeschwerden, Hautirritationen und Wurmbefall verwendet.

Auch Hildegard von Bingen schätzte Alant bei Atemwegserkrankungen und empfahl ihn vor allem als Alant-Wein einzunehmen:
„Alant ist von warmer und trockener Natur und enthält nütliche Kräfte. Er soll das ganze Jahr über trocken wie grün in reinem Wein eingelegt werden. Aber wenn er sich im Wein zusammengezogen hat, haben die Kräfte darin nachgelassen; dann soll man ihn wegwerfen und neu einlegen. Wer an der Lunge Beschwerden hat, soll ihn täglich in Maßen vor und nach dem Essen trinken, und er beseitigt das Gift (also den Eiter) aus der Lunge…“ (Physica, Seite 91, 1.95, Beuroner Kunstverlag)

Und das sind die wichtigsten Inhaltsstoffe des Alants:

  • Inulin
    – ein probiotischer Ballaststoff, der der Darmflora dient
    – ist resistent gegen menschliche Verdauungsenzyme
    – unterstützt das Immunsystem
  • Bitter‑ und Gerbstoffe
    – regen die Gallen‑ und Magensaft‑Sekretion an, fördern die Verdauung
  • ätherische Öle und Saponine
    – lösen Schleim in Atemwegen, haben krampflösende und antiseptische Wirkung
  • Sesquiterpenlactone (u. a. Alantolacton / Helenin)
    – wirken stark entzündungshemmend, antimykotisch, antibakteriell, antifugal, antiturmoral

HINWEIS: Alantolacton kann allergische Hautreaktion auslösen, daher sollte man Alant nur in geringen Mengen zu sich nehmen!

 

Ernte und Verarbeitung von Alant

  • verwendete Teile: der Wurzelstock
  • Erntezeit: September bis Oktober, ideal nach dem ersten Frost, da dann die Wurzel reich an Inhaltsstoffen ist.
  • Verarbeitung: Wurzelstock ausgraben, Erde entfernen und unter Leitungswasser vorsichtig abwaschen, in Stücke schneiden, bei max. 40 °C trocknen und dunkel aufbewahren.
  • Anbau und Vermehrung: Aussaat im Frühjahr oder Wurzelteilung alle 2 Jahre im Frühling, Konkurrenzpflanzen verhindern die Selbstaussaat

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