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Holunder
(Sambucus nigra)

Familie: Moschuskrautgewächse

 

Holunderblüten – Heilkraft, Duft und sommerlicher Genuss

Holunderblüten gehören zu den kleinen Wundern der Natur. Wer einmal durch eine von Holunderduft erfüllte Hecke spaziert, wird seinen süßen Geruch lieben.

Doch im schwarzen Holunder steckt weit mehr: Er ist eine vielseitige Heilpflanze und ein fester Bestandteil traditioneller Hausmittel.

Schwarzer Holunder wächst bevorzugt in der Nähe von Menschen, und schon zu Zeiten unserer Vorfahren wurde er als Schutzbaum und Heilpflanze verehrt.

Seine Blüten und Beeren gelten in der traditionellen Pflanzenheilkunde als kraftvolle Mittel gegen Grippe, Husten, Fieber und Entzündungen.

Während die Blüten roh genießbar sind, müssen die Beeren (Sambuci fructi) vor dem Verzehr erhitzt werden, da sie roh giftig sind. Gekocht entfalten sie jedoch ihre ganze Kraft, denn sie sind reich an Vitamin C, Anthocyanen und Flavonoiden.

Holunderbeeren

Holunderblütentee – Natürliches Mittel bei Erkältung und Fieber

Ein Klassiker, der in der Hausapotheke nicht wegzudenken ist, ist der Holunderblütentee. Er wirkt schweißtreibend, leicht fiebersenkend und hilft dem Körper, Infekte besser zu bewältigen. Bereits bei den ersten Anzeichen einer Erkältung, ist ein heißer Tee aus Holunderblüten eine wohltuende Unterstützung. Für die Erkältungstee und grundsätzlich für die kalte Jahreszeit kannst du Holunderblüten trocknen und so wunderbar konservieren.

Wer Holunderblüten lieber kulinarisch genießen möchte, kann sie direkt vom Strauch naschen. Ein erfrischendes Sommergetränk aus frischen Holunderblüten, Minze, einem Spritzer Apfelessig und saisonalen Beeren löscht den Durst im Nu. Alle Zutaten einfach mit Wasser aufgießen, kurz ziehen lassen, und schon hast du eine ganz natürliche und zudem noch gesunde Limonade.

Auch in Pfannkuchenteig, Wildkräuteressig, Marmelade oder als Sirup entfaltet Holunder seinen unverwechselbaren Geschmack – mild, blumig und leicht zitronig.

Holunder ist medizinisch anerkannt!

Zumindest die Blüten des Holunders wurden inzwischen offiziell als Heilmittel anerkannt (durch Kommission E, ESCOP und HMPC) – insbesondere bei fieberhaften Erkältungen und leichten Infekten.

Die Beeren hingegen finden bisher nur volksmedizinische Anwendung, stehen jedoch zunehmend im Fokus wissenschaftlicher Forschung durch das HMPC.

So erkennst du den Holunder:

  • Doldenrispe (flach oder leicht gewölbt) ca. 10 bis 25 cm groß
  • Blüten mit gelben Staubbeuteln sind etwa 5 – 7 mm groß und duften süßlich
  • Rinde ist silbrig-grau mit braunen Lentizellen
  • Blätter gegenständig, unpaarig gefiedert mit gezähntem Blattrand
  • Fruchtreife: Früchte rund, schwarz-violett, Fruchtstiele rötlich
  • Holunder blüht in Mitteleuropa etwa von Ende Mai bis Anfang Juli.

 

Sammeltipp

  • Sammle die Blüten an einem sonnigen, trockenen Tag etwa zur Mittagszeit.
  • Grundsätzlich gilt: Möglichst fernab von Straßen sammeln oder von Feldern, von denen du weißt, dass sie mit Pestiziden behandelt werden.
  • Blüten nicht waschen, damit die wertvollen Pollen und ätherischen Öle erhalten bleiben.

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