Samhain – Die keltische Jahreswende, das Fest der Übergänge
Vom 31. Oktober auf den 1. November zelebrieren wir Samhain, das keltische Jahreswende-Fest. Es kennzeichnet den Übergang von der hellen zur dunklen Jahreszeit, die mit der Wintersonnenwende ihren Höhepunkt erreicht. Samhain ist ein sogenanntes „Mittenfest“ und verbindet die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche mit der Wintersonnenwende.
Verbindung zur Anderswelt
Unsere Vorfahren nutzten diese Zeit, um der Verstorbenen zu gedenken und sich mit ihnen zu verbinden. Man bedankte sich für die Gegenwart und für die Ernte, die mit Samhain zuende geht und die Vorratskeller füllt. Außerdem wurden Pläne für das neue Jahr geschmiedet.
Im Christentum fällt dieser Tag mit Allerheiligen zusammen. Halloween, oder All Hallows‘ Eve, ist eine moderne Ableitung des Festes. Sich in dieser Nacht als gruselige Gestalt zu verkleiden rührt laut einiger Quellen daher, dass man seit jeher spürte, dass in dieser Nacht alle Schleier zur Anderswelt dünner sind und sich die Geister der Vorfahren unter die Lebenden mischen.
Rituale und Traditionen zu Samhain
Die Kelten feierten zu Samhain große Gelage und entzündeten Feuer, um die Dunkelheit zu vertreiben und sich mit der Anderswelt zu verbinden. Es wurden Räucherituale abgehalten, die auch heute noch ein schöner Weg sind, um die Atmosphäre von Samhain zu erleben.
Beliebte Kräuter zum Räuchern sind:
- Weihrauch oder Myrrhe – harmonisierend
- Lavendel – beruhigend und entspannend
- Harze – erdend
- Holunder – zieht gute Energien (und gute Geister) an
- Wacholderbeeren – reinigend und schützend
Zeit des Rückzugs
Mit Samhain beginnt für uns alle eine Phase des Rückzugs und der Reflexion. So wie die Natur zur Ruhe kommt, dürfen auch wir uns die Zeit nehmen, um neue Energie zu schöpfen. Ein schöner Spaziergang in der Natur, das Lauschen der Stille und das Wahrnehmen von Gerüchen helfen dir, dich wieder zu verbinden.
Spüre die Kälte bei einem Spaziergang durch die Natur und achte darauf, was du mit deinen Sinnen wahrnimmst: Wie riecht die Luft und die Erde? Hörst du noch irgendwo Vögel zwitschern? Wie fühlt sich der Boden unter deinen Füßen an? Ist dir die Kälte angenehm und frisch oder sehnst du dich nach einer kuscheligen Decke und Wärme? Vielleicht hast du auch Lust, dir ein Skizzenbuch auf deinen Spaziergang mitzunehmen und ein paar schöne Momente oder Anblicke festzuhalten. Danach belohnst du dich mit einem warmen Bad oder einem heißen Tee und vertiefst die Entspannung.
Bedeutung von Samhain heute
In einer Zeit, in der viele Menschen den Bezug zur Natur und den Jahreszeiten verlieren, bleibt Samhain ein wertvolles Ritual der Achtsamkeit und Verbindung zu unseren Wurzeln. Es ist Zeit, Altes loszulassen und Platz für Neues zu schaffen, um im nächsten Jahr kraftvoll zu erblühen.
Feiere diesen besonderen Tag mit kleinen Ritualen und erlebe die Magie der keltischen Jahreswende, während du dich auf die kommenden dunklen Monate vorbereitest.
0 Kommentare